São Tomé Stadt: Unsere Highlights der Hauptstadt
São Tomé & Príncipe ist für seine Strände und Natur bekannt – aber auch die Hauptstadt hat ihren ganz eigenen Charme. In zwei Tagen haben wir bunte Kolonialgebäude entdeckt, uns durch das lokale Essen probiert und in das lebendige Marktgetümmel gestürzt. Hier sind unsere Highlights und Tipps für São Tomé Stadt:
Inhalt
1. Unterkunft in Sao Tomé – Wo übernachten?
Wir haben im Casa de Férias Guesthouse übernachtet, einem kleinen und gemütlichen Gästehaus, das von Nilda und ihrer Familie betrieben wird. Da viele Unterkünfte auf der Insel von Portugiesen und nicht Einheimischen geleitet werden, haben wir uns bewusst dazu entschieden eine lokale Gastgeberin zu unterstützen. Außerdem war der Preis unschlagbar gut.
Nilda organisierte für uns einen Fahrer, der uns für 10 Euro vom Flughafen abholte. Er sprach nur Portugiesisch, aber während der Fahrt zeigte er uns mit Händen und Füßen einige Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke.
Obwohl wir spät im Casa de Férias ankamen, begrüßte uns Nilda herzlich. Die Unterkunft ist einfach, aber gemütlich. Die Zimmer sind mit Ventilatoren und Moskitonetzen ausgestattet. Wir teilten unser Badezimmer mit einem anderen Zimmer, genauso wie den Gemeinschaftsbereich und den kleinen Kühlschrank.
São Tomé ist bekannt für gelegentliche Strom- und Wasserausfälle, aber Nilda ist darauf vorbereitet: Im Badezimmer stehen Back-Up Flaschen mit Wasser bereit, damit man sich das Shampoo aus den Haaren waschen kann, sollte das Wasser mitten während seiner Dusche ausfallen.
2. Wie bewegt man sich in São Tomé?
São Tomé ist eine kleine Stadt, die man gut zu Fuß erkunden kann. Wer es bequemer mag, kann auf Motorrad-Taxis (leicht chaotisch, aber günstig), Tuk-Tuks (unsere Wahl für den Weg zum Busbahnhof, um die schweren Rucksäcke nicht selbst zu tragen) oder Taxis ausweichen.
Tipp: Preis vorher verhandeln, da es oft keine Taxamater gibt.
3. Sehenswürdigkeiten und Highlights in São Tomé
Mercado Grande – der Große Markt
Im Mercado Grande findest du so gut wie alles: Von frischen Früchten, lokalen Spezialitäten bis hin zu einer Vielzahl von Alltagsartikeln. Der Markt ist in zwei Bereiche unterteilt: Den Mercado Municipal und den neueren Mercado Novo.
Die Atmosphäre war für uns zunächst ein wenig überwältigend, u.a. durch den intensiven Fischgeruch der in manchen Ecken in der Luft hängt. Wir brauchten ein paar Minuten, um uns zu akklimatisieren und wussten zunächst gar nicht, wohin wir unseren Blick zuerst schweifen lassen sollten.
Im Erdgeschoss drängen sich zahlreiche Stände aneinander, an denen vor allem Frauen lautstark frische Früchte und lokale Spezialitäten anpreisen. Im ersten Stock wird eine bunte Mischung aus Haushaltsartikeln angeboten: Von Badezimmerutensilien über Kleidung bis hin zu den schönsten afrikanischen Stoffen, die von der Decke hängen. In einer Ecke sitzen Frauen, die kunstvoll die Haare ihrer Kundinnen flechten, während in der anderen Kinder gebannt alte Fußballspiele im Fernsehen verfolgen.
Auch wenn der Besuch die Sinne überfordern kann, ist es auf jeden Fall einen Besuch wert!
Tipp: Nicht ungefragt einzelne Menschen fotografieren – auf jeden Fall vorher fragen!
Kolonialarchitektur & Praça da Independência
São Tomé ist voller farbenfroher Kolonialgebäude, die teilweise schon etwas in die Jahre gekommen sind. Besonders sehenswert:
- Praça da Independência – Der zentrale Platz mit historischer Bedeutung, der Park selbst ist etwas unscheinbar, aber die Gebäude drum rum sind perfekte Foto-Motive
- Catedral de Nossa Senhora da Graça – Diese Kathedrale ist ein schönes Beispiel für Kolonialarchitektur
- Forte De São Sebastião – Die alte Festung beinhaltet heute das Nationalmuseum mit Blick aufs Meer


Super CKDO – Der beste Supermarkt der Insel
Ein Supermarkt als Highlight einer Hauptstadt? Ja, richtig gelesen! Es ist der größte Supermarkt der Insel und bietet alles, was man benötigt – von frischem Obst und Gemüse über lokale und importierte Produkte bis hin zu frischem Fisch und einer Bäckerei. Besonders erwähnenswert ist, dass man hier mit Kreditkarte bezahlen kann, was in São Tomé nicht selbstverständlich ist. Zudem gibt es einen Geldautomaten am Eingang – einen von insgesamt nur drei, die wir auf der Insel gefunden haben.
Monunento I love STP

Postamt (Correios de São Tomé e Príncipe)
Im einzigen Postamt der Insel scheint die Zeit stillzustehen. Allein durch den Retro-Charme ist das Gebäude einen Besuch wert. Es ist auch der einzige Ort auf der Insel, an dem wir Postkarten und Briefmarken finden konnten. Eine nette Dame zeigte uns geduldig alle Postkarten und Briefmarken im Angebot und wir konnten die Karten in den gemütlichen Ledersesseln in der Lobby schreiben und direkt in den Briefkasten vor Ort einwerfen.
Fun Fakt: São Tomé und Príncipe gehören zu den wenigen Ländern der Welt, die kein Postleitzahlensystem haben


4. Lokales Essen probieren
São Tomé bietet eine Mischung aus afrikanischer und portugiesischer Küche. Unsere kulinarischen Highlights waren:
Schokolade essen bei Diogo Vaz
Diogo Vaz ist einer der größten Schokoladenproduzenten des Landes und betreibt in São Tomé ein kleines Café mit Verkaufsraum und eigener Produktionsstätte. Hier gibt es himmlische Kuchen und frisch gebrühten Kakao. Man kann die verschiedenen Schokoladensorten probieren und sich eine (oder mehrere) Tafeln mitnehmen. Mein persönliches Highlight sind die karamellisierten Kakaonibs, von denen ich heute noch träume. Die Preise sind zwar nicht günstig – eine Tafel Schokolade kostet etwa 8 Euro – aber meiner Meinung nach lohnt es sich!


Lokal & günstig essen bei Tentadora
An unserem ersten Abend wollten wir lokal und günstig essen und entschieden uns für das Restaurant Tentadora. Wir waren die einzigen Touristen im, was uns das Gefühl gab einen echten Geheimtipp gefunden zu haben. Die Atmosphäre war entspannt, und obwohl die Kellner nur wenig Portugiesisch sprachen, fanden wir mit Zeigen auf die Speisekarte und unseren letzten Brocken Spanisch doch einen Weg, um uns zu verständigen.
Das Essen war eine interessante Erfahrung – besonders für meine Freundin, die in Deutschland vegan lebt. Die meisten Gerichte waren sehr fisch- und fleischlastig, was ihre Optionen sehr einschränkte. Währen dich einen sehr leckeren gegrillten Fisch bestellte, blieb für sie nur eine Kombination aus Pommes und gedünstetem Gemüse. (Ein Umstand, der sich während der restlichen Reise sehr oft wiederholen würde). Dafür waren wir uns beim Getränk einig: Das kalte Bier war ein Highlight, gerade an so einem warmen Tag. Es war das erste Mal, dass wir Super Bock probierten, ein leichtes Lager aus Portugal. Perfekt, um den ersten Abend auf der Insel entspannt ausklingen zu lassen.
Papa Figo
Für landestypisches, aber etwas gehobeneres Essen ist Papa Figo der richtige Ort. Hier sitzt man in einem mit viel Holz dekorierten Raum. Es gibt eine englische Speisekarte. Besonders empfehlenswert: Die Mousse de Chocolat.

Selbst kochen
Unsere Unterkunft bot die Küchennutzung für 2€ Aufpreis an. Ideal, um frische Zutaten vom Markt zuzubereiten und ein bisschen Geld zu sparen. Mit der Sprachbarriere war es für uns nicht immer einfach zu verstehen, wie man die für uns neuen Obst- und Gemüsesorten zubereiten sollte. Ich hab hier Gemüse gesehen, das ich noch nie zuvor gesehen hatte und bis heute nicht weiß, um was es sich dabei eigentlich genau handelte. Aber genau das macht so einen Marktbesuch zu einem kulinarischen Abenteuer und ich würde euch empfehlen sich zumindest einen Tag mal darauf einzulassen. Selbst wenn ihr keine Küche zur Verfügung habt, gibt es genug köstliches Obst, das man direkt vor Ort probieren kann.
5. Praktische Tipps für São Tomé Stadt
Geld: Bargeld ist wichtig, da Kreditkartenzahlungen selten sind und Geldautomaten schwer zu finden sind. Visa wird eher akzeptiert als Mastercard.
Sicherheit: Die Stadt ist tagsüber sicher, während wir nachts ohne Probleme auch zu Fuß unterwegs waren, ist ein Taxi wahrscheinlich die bessere Lösung
Souvenir-Tipp: Kakao, Schokolade und Gewürze sind schöne Mitbringsel!
6. Fazit: Lohnt sich Sao Tome Stadt?
Sao Tomé ist kein klassisches Sightseeing-Ziel, aber ein authentischer Ort mit viel Charme. Die Stadt überzeugt vielleicht nicht mit atemberaubenden Sehenswürdigkeiten, aber mit seiner Gelassenheit, den herzlichen Menschen und einer Mischung aus Kolonialgeschichte und afrikanischer Kultur. Wer ein bisschen Abenteuerlust mitbringt und gerne abseits der Massen reist, sollte hier definitiv einen Stopp einplanen.